Vita Ursa Wolf 

URSA WOLF (Geburtsname Ursula Wolf)
Diplom Designerin, Malerin

Ursula Wolf wurde 1955 in Graz / Österreich geboren und wuchs dort in der Künstlerfamilie Erika Wolf-Rubenzer, 

Hans Wolf mit ihrem Bruder Alexander Wolf auf.

Sie erlernte die klassische Malerei von ihren Eltern. Studium der Innenarchitektur in Kaiserslautern / Deutschland, Lebensstationen in München, Heidelberg und Stuttgart, seit 2015 lebt sie wieder in Graz.

 

TECHNIKEN / THEMEN in realitätsnaher Darstellung
Ölmalerei, Tempera, Aquarell
Stadt + Land, Portrait
Serie „Duale Realitäten”
 

Einzelausstellungen
Galerie Fenk in München, Rathaus Egling, Kreissparkasse Böblingen, Rathaus Neckarsteinach, Galerie im Rathaus Eppelheim, Galerie Einsiedel & Partner in Oldenburg, Toy in Gerlingen
 

Ausstellungsbeteiligungen
Raiffeisenhof Graz, Bildungshaus Mariatrost in Graz, Passagen-Art im DAI Heidelberg, Galerie Melnikow in Heidelberg, Ottheinrichsbau im Schloß Heidelberg, art & architecture in Heidelberg, Wanderausstellung der 10. Kreiskulturwoche,Rhein-Neckar-Kreis, Kurpfälzisches Museum, Heidelberger Werkstattgalerie, Kommandantenhaus Dilsberg, Hofburg in Wien
 

Öffentliche Ankäufe
KSK Wolfratshausen, Kunstsammlung Kantor in Sao Paulo, Gemeinde Egling, KSK Böblingen, Landratsamt Bad Tölz, Regierungspräsidium Karlsruhe
 

Galerievertretungen (ehemals)
Galerie Fenk in München und Galerie Prof. Dr. Tromayer in Wien

 

 

Drei ausgestellte Werke von Ursa Wolf bei der Kunst- und Antiquitäten-

messe 2007 in der Wiener Hofburg, präsentiert von Prof. Dr. Tromayer, 

der damals noch seine Galerie in der Dorotheergasse besaß.

Zwischen Farben, Pinseln, Papier und Leinwand aufgewachsen, war mir bis zum Kindergartenalter nicht bewusst, dass es Familien gibt, in denen nicht gezeichnet und gemalt würde. Der bildnerische Akt war für mich eine völlig natürliche Ausdrucksweise, derer ich mich ebenso bediente wie meine Eltern und mein älterer Bruder - ab dem Zeitpunkt, ab dem ich einen Stift in der Hand halten konnte. Meine Familie wird seit Generationen von Kunstschaffenden dominiert, da waren genetische Veranlagung und Erziehung in potenzierender Übereinstimmung.

 

In den Jahren, in denen man sich seinen Beruf wählt, hatte ich allerdings nie die Absicht, Künstlerin zu werden. Diese war ich bereits im Alter ab 13 Jahren, wenngleich mir das damals nicht bewusst war. Der starke, ja unbändige Drang zu Malen und das Engagement, das ich schon damals dafür entwickelte, waren mir zu selbstverständlich. So hatte ich nicht das Gefühl, "etwas Besonderes" zu tun.

 

Auf jeden Fall wollte ich eine andere Tätigkeit ausüben als meine Eltern, nicht zuletzt deswegen, weil mir die enormen Anstrengungen, die erforderliche Geduld und die quälenden Selbstzweifel, welche die Malerei mit sich bringt, nicht entgingen. Und das oftmals zu geringe Salär dafür empfand ich als beschämend - für die Käufer, versteht sich. So entschloss ich mich, Innenarchitektur und Design zu studieren, was mir sehr wohl lag, und mir den Titel der Dipl. Designerin einbrachte. Jedoch konnte mir mein Studium den "Wolf´schen Urdrang zum Malen" keineswegs austreiben, eher bereicherte es noch mein technisches Können, lehrte mich die Perspektive und verstärkte mein ästhetisches Empfinden.

 

In meiner Kinder- und Jugendzeit malte ich vorwiegend Portraits, jeder, der gewillt war, mir zu "sitzen", wurde schwarz-weiß oder farbig interpretiert. Mit 13 Jahren schon verdiente ich mir mit Portraitzeichnungen von Mitschülerinnen ein kleines Entgeld, was aber nicht die Triebfeder gewesen ist, sondern diese prickelnde Neugier, was ich wie auszudrücken imstande wäre. Im stürmischen Alter von 15 bis 18 Jahren fertigte ich großflächige Plakate, mit breitem Pinsel kraftvoll gemalt, nichtsdestoweniger realistisch und exakt, vorwiegend Gesichter der damaligen Idole und unser geordnetes Klassenzimmer wurde zeitweise zum farbvollen Ausstellungsraum meiner ausdrucksstarken Werke.

 

In meiner Designer-Studienzeit nannte man mich "die Malerin", was ich kaum als Kompliment empfand, strebte ich doch eine Karriere als Innenarchitektin an.... In diesen Jahren begann ich, mich in die Landschaft zu setzen, immer wieder, um ihre Schönheit, ihren Charakter und ihre Leichtigkeit mit Aquarellfarben auf Papier zu bringen. Nach zweijähriger Tätigkeit als festangestellte Innenarchitektin begann ich als junge Mutter wieder mit der Malerei und ab diesem Zeitpunkt nahm das Lernen und Wachsen in diesem Metier kein Ende mehr.

 

Genau 20 Jahre lang malte ich ausschließlich vor der Natur; In den drei Techniken Aquarell, Tempera und Ölmalerei arbeitete ich im Freien und im Atelier - Landschaft, Städteansichten, verschiedenste Themen und wieder - Portraits, die schwierigste Aufgabe in diesem Metier. 

In dem Moment, als ich alle diese Techniken und Themen beherrschte, suchte ich eine neue Herausforderung, denn Routine war mir stets ein Gräuel..... 

 

Im Jahr 2000 hatte ich - auch wenn das seltsam klingt - eine klare und überraschende Eingebung. Sie kam aus dem Bereich meines Seins, der nicht greifbar und nicht er-denkbar ist. Mein innerer Auftrag lautete wörtlich: „Nimm das von der Natur Geschaffene und das vom Menschen Geschaffene und bringe beides in einen neuen Zusammenhang (Kontext).“

 

Das Ergebnis ist die Serie "Duale Realitäten", aus der die Werke in diesem Kalender stammen. Zur Überraschung des Betrachters und oft auch zu meiner eigenen, steht da ein Tier - in seiner bedingungslosen Selbst-Annahme, in seiner natürlichen Würde und unschuldigen Vollkommenheit. So irreal die Situationen sind, so selbstverständlich wirken sie in diesen Kompositionen. Und je mehr Bilder man aus dieser Serie betrachtet, umso mehr kommt man ins Staunen, dass unsere "Realität" dieser künstlerischen Realität nicht entspricht und man fragt sich allenthalben: „Wo ist das Tier...?“ 

Ursa Wolf über sich und ihre Arbeit